Andorra ist mit einer Fläche von 468 km ² und ca. 75 000 Einwohner einer der sechs europäischen Zwergstaaten und liegt eingeklemmt zwischen den Nachbarn Frankreich und Spanien in den Pyrenäen. Touristen kommen vor allem zum Ski fahren, Wandern und günstigen Einkaufen oder Tanken nach Andorra. Zudem gibt Andorra eigene Euromünzen aus, obwohl es nicht Teil der EU ist. Als Besonderheit wird das Fürstentum Andorra von zwei ausländischen Staatsoberhäuptern regiert, nämlich dem amtierenden Bischoff von Seo d’Urgell und dem jeweiligen französischen Staatspräsidenten. Niedrige Steuersätze locken viele Unternehmen an.

Natur und Landschaftsbild

Andorra wird geprägt von den Bergen der Pyrenäen, die im Staatsgebiet bis knapp 3000 Meter aufragen. Die Natur ist das Hauptkapital Andorras, sofern man die Finanzwirtschaft einmal beiseitelässt, die in dem Kleinstast ebenso blüht. Die beiden Haupttäler, besonders jedoch die Agglomeration um die Hauptstadt Andorra la Vella kennzeichnet eine bisweilen chaotische Bauwut und Zersiedelung. Möchten Sie wirklich unberührte Natur genießen, übernachten Sie am besten in einer der vielen Berghütten und starten von hier aus Tageswanderungen durch die atemberaubende Bergwelt der Pyrenäen.

Die Hauptstadt Andorra la Vella

Hauptstadt ist Andorra la Vella mit etwa 25 000 Einwohnern, die auf 1011 Metern höchstgelegene Hauptstadt Europas. Für das Land, das von Dörfern geprägt wird, ist sie eher untypisch. Sie weist außer dem alten Parlamentsgebäude Casa de la Vall recht wenige Sehenswürdigkeiten auf, es sei denn man genießt Wellness und Spaß in der größten Therme Europas namens Caldea. Zwischen römischen Bädern und Wasserfällen entfaltet sich in den Thermen eine unglaublich vielfältige Wellnesslandschaft. Dafür lockt die andorranische Hauptstadt mit reichlich Shoppingmöglichkeiten zu Preisen, die zum Teil weit unter dem Niveau in den Nachbarstaaten liegen. Vom Stadtbild her präsentiert sich Andorra la Vella überwiegend modern und ungeordnet – eine städtebauliche Struktur erkennt man auf den ersten Blick nicht. Das urbane Siedlungsgebiet geht nahtlos über in die Nachbarorte Escaldes-Encordany und Encamp. Alle wichtigen Orte befinden sich in zwei Hochtälern der Pyrenäen, die von zwei Armen des Flusses Valira gebildet werden.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten in Andorra

Die touristische Bedeutung Andorras resultiert überwiegend aus seiner Stellung als wichtigstes Wintersportzentrum in den Pyrenäen. Turbulent geht es dabei nicht nur in den beiden Skigebieten Vallnord und Pas de la Casa zu. Saison herrscht aber das ganze Jahr über. Hinzu kommen die vielen abgabefreien Läden, die Millionen Touristen, insbesondere Tagesbesucher aus Spanien und Frankreich anlocken. Der Wert von Euro-Münzen, die Andorra an Sammler und Fans ausgibt, trägt ebenfalls zu den Einnahmen bei. Besonders die Zwei-Euro-Sondermünzen mit dem Wappen von Andorra sind unter Sammlern sehr begehrt. Alles in allem sorgt der Tourismus für ca. 80 Prozent des Bruttoinlandprodukts.
Bekannt ist Andorra für seine alten romanischen Kirchen, darunter die Kirche von Santa Coloma in Andorra la Vella, die Kirche Sant Antoni in La Massana und das Heiligtum von Meritxell in Canillo. Nicht zuletzt wird die Geschichte des Landes in mehreren Museen dokumentiert. Kunst gibt es unter anderem im Museu Carmen Thyssen Andorra in Escaldes-Engordany. Ferner haben Sie die Möglichkeit, das Tabakmuseum in St. Jùlia de Lòria sowie das Nationalmuseum des Automobils in Encamp zu besuchen. Wer mehr über den historischen Bergbau und die Eisenverhüttung in Andorra erfahren möchte, ist im malerischen Dorf Llorts genau richtig. Bis ins 19. Jahrhundert wurde in der Mina de Llorts Eisen verarbeitet.
Im Sommer haben Sie die Möglichkeit im Engolaster-See zu baden oder an seinen Ufern zu wandern. Umgeben wird er von grünen Wiesen mit allerlei blühenden Blumen und dichten Kiefernwäldern.

Nützliche Reisetipps für Ihren Andorra-Aufenthalt

Andorra ist am besten mit dem Bus oder Auto über das spanische Seo d’Urgell zu erreichen. Auch aus Frankreich ist die Einreise unkompliziert. Grenzkontrollen finden meist keine statt. Einen eigenen Flughafen besitzt Andorra nicht, am besten bedienen Sie sich der Flughäfen von Toulouse und Barcelona, die jeweils gleich weit von Andorra entfernt sind. Vor Ort stehen Busse und Taxis für den Transport bereit. Im Land werden mehrere Sprachen gesprochen, darunter Spanisch und Französisch. Amtssprache ist jedoch genauso wie in Katalonien oder auf den Balearen Katalanisch. Währung ist in Andorra der Euro. Der Wert der Münzen, die Andorra ausgibt, trägt wie erwähnt zur Beliebtheit bei Sammlern bei. Andorra ist ein sehr sicheres Reiseland, in dem Sie sich zu keiner Zeit bedroht fühlen. Außenpolitisch ist Andorra neutral und das bereits seit mehr als 700 Jahren.